Wir gratulieren!

80. Geburtstag von Wolfram Rehfeldt

Es ist eine Gnade und ein Geschenk, das Alter von 80 Jahren in bester Frische und Kraft, voller Dankbarkeit über das eigene Leben feiern zu dürfen. Dies war dem früheren Domorganisten und Professor Wolfram Rehfeldt vergönnt. Das tat er auch gebührend mit einem Gottesdienst in der Weggentalkirche und dem anschließenden Beisammensein von rund 50 Gästen aus der Reihe von Familie, Freunden und Bekannten. Herr Pfarrer Dr. Johannes Holdt hat in einer kurzen Ansprache das Leben des Jubilaten gewürdigt und auf die vielen Geschenke Gottes verwiesen, die sich in den Führungen und Fügungen im Leben von Wolfram Rehfeldt dokumentieren.

Rehfeldt ist in ein musikalisches familiäres Umfeld hineingeboren worden. Von klein auf wuchs er mit den Klängen der Orgel auf, denn seine Mutter nahm ihn mit, wenn sie die Orgel im Gottesdienst spielte und den Kirchenchor leitete. Später, sobald es ging, vertrat er schon die Mutter an der Orgelbank, damit sie sich aufs Dirigat konzentrieren konnte.

Kein Wunder, dass es sich wie ein roter Faden durchs Leben zog: Orgelmusik, Gesang, Chöre und alles, was dazu gehört. Wie ein krönender Abschluss dieses musikalischen Werdegangs erscheint nun die Verzweigung dieser musikalischen Wurzeln in die verschiedenen musikalischen Talente der eigenen Kinder, die inzwischen als Erwachsene weiterhin Musik machen und zwar auf sehr unterschiedliche Weise.

Gefragt nach seinem „Lieblingskomponisten“ möchte sich Wolfram Rehfeldt nicht festlegen. Es war mal Max Reger, dann zog es ihn eher zu Sigfrid Karg-Elert. Der zweite sei noch vielfältiger, meint Rehfeldt, der ja selbst einen breiten Fächer an Kompositionen aufzuweisen hat.  

Wie steht Rehfeldt eigentlich zum Stellenwert des künstlerischen Schaffens, fragten wir auch einmal. Sieht er die Musik eher als absolutes Gut und autonom oder sei ihr – speziell der Kirchenmusik - eher eine dienende Funktion zuzuschreiben? Wir wissen, dass Wolfram Rehfeldt inzwischen fast 2000 kleinere und größere Werke selbst geschaffen hat. Die Antwort fiel ausgewogen aus und trägt dabei der reichen Erfahrung und der Reife eines Musikers Rechnung. Rehfeldt meint, es sei für ihn als Komponisten doch von Bedeutung zu sehen, dass sein Schaffen einen konkreten Beitrag fürs Ganze bringt – zum Beispiel die Improvisation im Gottesdienst fügt sich in das Gesamtgefüge der Liturgie ein. Es ist zudem ein erfüllendes Erlebnis, die Rezeption der eigenen Werke wahrzunehmen. Übrigens ist vor wenigen Tagen eine neue Sammlung mit 20 „freien Orgelstücken“ unter dem Titel „Unda maris“ beim Strube Verlag erschienen. Wer Rehfeldts Improvisationsstil kennt, weiß, dass er nie durch eine bewusste „Gefälligkeit“ seines Spiels die Zuhörenden zu gewinnen sucht. Er bleibt souverän in der Wahl der Akkorde, der Farben und der Klänge. Seine Musik kommt aus dem inneren Erleben heraus und trägt immer in gewisser Weise sein personales Merkmal als „Rehfeldts Harmonisation“ an sich. Zugleich ist es klar, dass seine Musik nicht abstrakt ist. Sie bleibt vielleicht doch „im Dienst“ am Höheren. Gibt es jedoch etwas Größeres für einen Kirchenmusiker als durch sein Schaffen dem Einen Absoluten Gott zu dienen?

Danke, lieber Herr Rehfeldt! – das sagen geschätzt um die 800, die durch seine / Ihre Schule und Unterricht gegangen sind. Viele aus ihnen sind inzwischen Kolleginnen und Kollegen im selben Fach. Mögen Sie weiterhin durch Ihre Musik an der Orgel, zu Ehre Gottes spielen dürfen. In Gesundheit und Dankbarkeit noch manche Jahre hindurch!

Sr. M. Faustina Nietroj