30 Jahre Gregorianik-Schola Spaichingen

Die Gregorianik-Schola St. Peter und Paul durfte im September 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum feiern.

Die Gregorianikschola aus Spaichingen in der Kathedrale von Metz

Das Zweite Vatikanische Konzil hatte die Pflege des Gregorianischen Chorals besonders empfohlen. So gründete Kirchenmusikdirektor Georg Fehrenbacher, nur wenige Jahre nach Beginn seines Wirkens in Spaichingen, im September 1994 die seitdem bestehende Schola. Zwölf Männer fanden sich damals unter seiner Leitung zusammen. Das Singen des Gregorianischen Chorals war für alle etwas Neues und auch schwer, weil es ein anderes Singen ist, uni sono – jeder, der aus der Reihe tanzt, ist klar zu hören! Auch die Notenschrift war neu. Der Chorleiter hat den Scholaren all das gelehrt. So ist es inzwischen allen längst vertraut, die Notation des Gregorianischen Chorals in Neumen zu lesen und danach zu singen. Dieses Wissen wurde immer wieder durch die Teilnahme an Workshops mit anerkannten Fachleuten vertieft. Zusätzlich haben sich die Sänger regelmäßig zu Probenwochenenden in verschiedene Benediktinerklöster zurückgezogen, um sich dort, wo das gesungene Chorgebet seit Jahrhunderten gepflegt wird, rückzukoppeln und um die verschiedenen Traditionen benediktinischen Geistes und Lebens kennenzulernen. Mit den Wochenenden an diesen besonderen Orten sind für alle, die dabei waren unvergessliche Erinnerungen verbunden.

Neben dem einstimmigen Choral pflegt die Schola auch ein Repertoire an modernen und traditionellen mehrstimmigen Gesängen, die auf vielfältige Weise die Gottesdienste bereichern. Schwerpunkt der musikalischen Gestaltung sind Gottesdienste der s. g. „geprägten Zeiten“ wie Aschermittwoch, Gründonnerstag, die Mette am Karfreitag, ein Requiem zu Allerseelen, Rorate usw. Auch die regelmäßige Pflege des lateinischen Choralamtes ist der Schola ein Anliegen. Dazu kommen die musikalische Gestaltung von anderen Gottesdiensten wie Maiandachten, die feierliche Vesper auf dem Dreifaltigkeitsberg am Vorabend des Dreifaltigkeitssonntags. Neben der Bereicherung von Gottesdiensten hat sich die Gruppe immer wieder mit Beiträgen an Konzerten des Kirchenchores und durch eigene Veranstaltungen eingebracht. Selbst als „Feuerwehr“ diente die Schola, bei spontanen Einsätzen als der Bischof nach einer kurzfristig in Spaichingen angesetzten Tagung mit einer feierlich gesungenen Vesper abschließen wollte oder auch bei traurigen Anlässen, z. B. bei der Trauerfeier zum Abschied von Prälat Dr. Knaup.

Neben allem Engagement in den verschiedensten Gottesdiensten hat sich die Gregorianik-Schola seit 2006 die Unterstützung der Spaichinger Sternsingeraktion zur Aufgabe gemacht. So hat sie, als Könige verkleidet, schon 19-mal an der Sternsingeraktionen teilgenommen, um auf ihre Weise zum guten Gelingen dieser Aktion beizutragen.

Besondere Höhepunkte in der nun 30-jährigen Geschichte der Gregorianik-Schola waren die musikalische Gestaltung der Messfeiern im Hohen Dom St. Peter zu Trier (2001) und in der Kathedrale Saint-Étienne im lothringischen Metz (2019), sowie die Teilnahme an Gregorianik Tagen in Seligenstadt (2003 u. 2008) mit einem Konzertbeitrag in der Einhard-Basilika und die Beiträge der Schola zu diversen Kirchenkonzerten.

Längst ist die Gregorianik-Schola zu einer freundschaftlich verbundenen Gruppe zusammengewachsen, deren Beiträge zum Kappenabend des Kirchenchores legendär sind.

Am Sonntag, 13. Oktober 2024 hat die Gregorianik-Schola aus Anlass ihres 30-jährigen Bestehens den Sonntagsgottesdienst um 10:30 Uhr feierlich mitgestaltet, überraschenderweise befanden sich unter den Gottesdienstbesuchern Frau Prof. Dr. Inga Behrend und der ehemalige Diözesankirchenmusikdirektor Walter Hirt.