100 Jahre St.-Paulus-Chor Künzelsau

Bereits 100 Jahre alt und nach wie vor quicklebendig und voller Schwung? Das schaffen nur wenige!

Der St. Paulus Chor der Katholischen Kirchengemeinde in Künzelsau stellte unter Beweis, dass das möglich ist. Aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens lud er am 21.07.24 zum musikalischen Abendlob in die Pauluskirche ein. „Let‘s sing together!“- „Kommt, lasst uns singen!“. Viele Menschen folgten der Einladung trotz der Hitzetemperaturen. St.-Paulus-Chor plus Projektchor unter der Leitung von Dekanatskirchenmusikerin Theresa Schäfer malten einen vielfältigen musikalischen Regenbogen aus beschwingten, temperamentvoll-rhythmischen, fröhlichen, nachdenklichen, aber auch besinnlichen, zeitgenössischen Liedern. Zusätzliche Farbe erhielt der Abend durch die instrumentale Mitgestaltung von Vera Klaiber am Klavier (ev. Kirchenmusikerin der Johanneskirche), sowie Katrin und Simon Engert an Querflöte und Cajon.
Auch die zahlreichen Gäste durften in den großen Chor mit einstimmen und ihren Teil zum musikalischen Event beitragen. Zur Musik fügte Pastoralreferent Martin Gawel immer wieder geistliche Impulse oder Gebete hinzu.

Die Geschäftsführerin des Cäcilienverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Sr. M. Faustina Niestroj war extra aus Rottenburg gekommen, um dem Jubilar zu gratulieren und eine Urkunde, sowie die Palästrina-Medaille an den langjährigen und verdienten Chorvorstand Dieter Wolpert zu übergeben. Sein Verdienst war es, dass diese Ehrung möglich wurde, denn er hatte keine Mühe gescheut, um die lange Existenz des Chores nachzuweisen. Als der Chor entstand, gab es die Pauluskirche und – gemeinde in Künzelsau noch gar nicht. Das erschwerte Wolperts Recherchen erheblich.

Die Ursprünge des Chores liegen in der Zeit der früheren Josefskirche (heute griech. orthodoxe Kirche St. Helena). Dort hatten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts einige Frauen zum Singen zusammengefunden und gestalteten Gottesdienste mit. Nach 10 Jahren wurde erstmals offiziell vom Chor der Kirchengemeinde gesprochen. Seit 1924 wird unter verschiedenen Chorleiterinnen und Chorleitern in der Katholischen Kirchengemeinde Künzelsau zur Ehre Gottes musiziert. Dieter Wolpert gab einige Einblicke in die Geschichte des Chores. Bevor Theresa Schäfer den Chor vor 8 Jahren übernahm, hatte die Leitung desselben 27 Jahre lang Diakon Matthias Ankenbrand inne. Dieter Wolpert dankte rückblickend den Interimschorleitern Johanna und Christian Wick, die dazu beigetragen hatten, dass der Chor nach dem Weggang von Matthias Ankenbrand nicht auseinanderbrach bis die Leitungsstelle neu besetzt werden konnte. Pfarrer Warzecha lobte die großartige Arbeit der jungen Chorleiterin Schäfer, die für alle Altersgruppen in der Gemeinde sehr attraktive Musik-Angebote macht und dankte ihr, dem Vorstand und allen Sängerinnen und Sängern der vergangenen 100 Jahre für ihren Einsatz zum Lobe Gottes. Das Dankeschön bekräftigte die versammelte Gemeinde durch langanhaltenden Applaus. Als Geschenk überraschte Pfarrer Warzecha alle aktiven Sängerinnen und Sänger vom St.-Paulus-Chor, Projektchor und Singkreis (Seniorenchor) mit der Einladung zu einem gemeinsamen Abendessen, das im Herbst stattfinden wird. Die Gäste lud er schon jetzt zum nächsten Auftritt des Chores in St. Paulus an Weihnachten mit Musik von John Leavitt und John Rutter ein.

Den so stimmungsvollen Abend wollten die Anwesenden nicht ohne Zugabe enden lassen und so gab es zum Schluss eine große Überraschung: Das berühmte „Händel-Halleluja“ in einem anspruchsvollen Arrangement von Quincy Jones mit Solo-Einlagen hielt die Zuhörerschaft nicht mehr auf ihren Sitzen. Standing Ovations brachten alle Mitwirkenden und alle Anwesenden zum Strahlen.

„Das Wesen der Musik ist es, Freude zu machen“, so zitierte Martin Gawel Aristoteles. Erfüllt und beseelt von so viel schöner Musik ließen sich alle im Anschluss gerne zu kühlen Getränken und Häppchen einladen.

Theresa Schäfer